Alles, was Sie über die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses wissen sollten

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses spielt eine wichtige Rolle, sowohl für den Umweltschutz als auch für die Reduzierung von Heiz- und Energiekosten. Beim Kauf einer Immobilie ist es daher empfehlenswert, die bestmögliche Energieeffizienzklasse zu wählen. Aber was genau bedeutet die Energieeffizienzklasse und wie können Sie herausfinden, welche Klasse Ihr Haus hat?

Was ist die Energieeffizienzklasse?

Die Energieeffizienzklasse ist eine Kennzeichnung, die den Energieverbrauch eines Hauses oder einer Wohnung bewertet. Die Skala reicht von A+ (sehr energieeffizient) bis H (wenig energieeffizient) und ist farblich von grün bis rot gekennzeichnet. Sie wird anhand des Energieausweises ermittelt, der den Energieverbrauch und die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet.

Der Energieausweis ist ein Dokument, das Informationen über den Energieverbrauch eines Gebäudes liefert. Er ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und muss beim Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie vorgelegt werden. Der Energieausweis enthält unter anderem Angaben zur Energieeffizienzklasse, zum Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche und zu möglichen Einsparpotenzialen.

Die offizielle Ermittlung der energetischen Effizienz: Der Energieausweis

Jeder, der ein Gebäude plant, das beheizt oder gekühlt wird (oder Immobilien verkauft oder vermietet), ist gesetzlich verpflichtet, einen Energieausweis zu haben. Dies geht aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) hervor, das die bisherige Energiesparverordnung (EnEV) 2020 abgelöst hat. Das GEG enthält unter anderem Mindeststandards für die Energieeffizienz von Neubauten und Sanierungen.

Wenn Sie Ihre eigene Immobilie bewohnen, ist es nicht unbedingt erforderlich, Informationen zur Energieeffizienz Ihres Hauses zu besitzen. Der Energieausweis enthält nicht nur Informationen zu energetischen Kennwerten und den verwendeten Heizstoffen, sondern auch zu den resultierenden Treibhausgasemissionen. Seit 2007 wird auch die sogenannte Energieeffizienzklasse angegeben.

Wie wird die Energieeffizienz berechnet?

Die Berechnung der Energieeffizienzklasse für den Energieausweis Ihres eigenen Hauses ist relativ komplex und umfangreich. In Deutschland hängt die Berechnung zunächst von der Art des Energieausweises ab. Beachten Sie, dass der Energieausweis nicht für einzelne Wohnungen, sondern immer für das gesamte Gebäude ausgestellt wird. Räume, die nicht für Wohnzwecke genutzt werden, fließen dabei nicht in die Berechnung ein.

Grundsätzlich wird der Energieausweis in zwei Arten unterteilt: 

Bedarfsausweis

  • Dies ist die aufwändigere und aussagekräftigere Variante. Hier wird der Energiebedarf unabhängig vom individuellen Wohnverhalten der Bewohner berechnet. Stattdessen fließen technische Daten des Gebäudes und der Heizung, das Baujahr und die Merkmale des Hauses in die Berechnung ein. Dazu gehören der Standort des Gebäudes, die Fassade, Fenster, Dämmung, die Anzahl der Wohnungen und die Gesamtwohnfläche. Zudem werden standardisierte Faktoren wie Klimadaten, Raumtemperatur und Nutzerverhalten berücksichtigt. Der Bedarfsausweis ist in der Regel genauer, aber bei Einsparungen in der Berechnung weniger präzise.

Verbrauchsausweis

  • Die Grundlage für diese Berechnung sind die Heizkosten- und Verbraucherabrechnungen der letzten drei aufeinanderfolgenden Jahre. Dabei darf das Ende dieses Zeitraums nicht mehr als 18 Monate zurückliegen. Leerstände und die Art des Energieverbrauchs für Warmwasser werden ebenfalls berücksichtigt. Da könnte man sich die Frage stellen, ob drei kalte Jahre automatisch eine schlechtere Energiebilanz bedeuten. Dem können wir widersprechen, denn die Ergebnisse werden durch bestimmte Klimafaktoren auf ein deutschlandweites Durchschnittsniveau umgerechnet. Extreme Temperaturschwankungen haben also keinen Einfluss. Das individuelle Wohnverhalten der Bewohner hingegen schon. Wenn Sie also ineffizient heizen und lüften, würde dies zu einer schlechteren Bewertung führen.

Weiterhin können Sie den Energieausweis nicht selbst ausstellen, sondern sind dabei auf externe Hilfe angewiesen. Es genügt jedoch, wenn Sie alle erforderlichen Daten an den Aussteller übermitteln. Bei einem Verbrauchsausweis kann Ihr Versorgungsunternehmen dies tun, während ein Bedarfsausweis auch von Heizungsinstallateuren, Ingenieuren oder Architekten ausgestellt werden kann. Achten Sie auf Genauigkeit, um spätere Schadensersatzklagen zu vermeiden.

Die meisten Gebäude können beide Arten von Energieausweisen verwenden. Lediglich für Immobilien mit weniger als fünf Wohneinheiten und einem Bauantrag vor dem 01.11.1977, die die Anforderungen der ersten Wärmeschutzverordnung nicht erfüllen, ist ein Bedarfsausweis erforderlich.

Wir empfehlen Ihnen, immer darauf zu achten, ob der Energieausweis aktuell ist. Dieser habt nämlich lediglich eine Gültigkeitsdauer von 10 Jahren.

Wie finde ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses heraus?

Um die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses herauszufinden, sollten Sie einen Blick in den Energieausweis werfen. Dieser wird entweder vom Verkäufer oder Vermieter bereitgestellt. Der Energieausweis enthält Informationen über den Energieverbrauch und die energetische Qualität des Gebäudes. Dort finden Sie auch die Energieeffizienzklasse, die Ihnen Auskunft darüber gibt, wie gut Ihr Haus in Bezug auf den Energieverbrauch abschneidet.

Die Energieeffizienzklasse wird in Buchstaben angegeben, wobei A+ die beste Klasse ist und H die Schlechteste. Die meisten Häuser befinden sich in den Klassen F und G, während Häuser mit einer Klasse von A bis C bzw. A+ bis B als besonders energieeffizient gelten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Klasse nicht nur vom Alter oder der Bauweise des Hauses abhängt, sondern auch von den verwendeten Materialien, der Dämmung und der Heiztechnik.

Welche Bedeutung haben die verschiedenen Energieeffizienzklassen?

Die verschiedenen Energieeffizienzklassen geben Auskunft über den Energieverbrauch eines Hauses. Je besser die Klasse, desto weniger Energie wird verbraucht und desto geringer sind die Heiz- und Energiekosten. Hier haben wir Ihnen eine Übersicht über die verschiedenen Energieeffizienzklassen und ihrer Bedeutung erstellt:

Energieeffizienzklasse A+: Endenergieverbrauch von bis zu 30 kWh/m2a

Hierzu gehören besonders gut isolierte Passivhäuser, die passive Energiequellen nutzen und über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verfügen.

Energieeffizienzklasse A: Endenergieverbrauch zwischen 30 und 50 kWh/m2a

Dies sind Häuser, auch als 3-Liter-Häuser bekannt, die maximal drei Liter Heizöl pro Quadratmeter pro Jahr benötigen.

Energieeffizienzklasse B: Endenergieverbrauch zwischen 50 und 75 kWh/m2a

In dieser Klasse sind es Niedrigenergiehäuser mit effizienter Dämmung und Lüftungsanlagen zur Steuerung der Luftzirkulation.

Energieeffizienzklasse C: Endenergieverbrauch zwischen 75 und 100 kWh/m2a

In diese Kategorie fallen alle Neubauten, die den Vorschriften der Energiesparverordnung entsprechen.

Energieeffizienzklasse D: Endenergieverbrauch zwischen 100 und 130 kWh/m2a

Dies sind eher ältere Einfamilienhäuser.

Energieeffizienzklasse E: Endenergieverbrauch zwischen 130 und 160 kWh/m2a

Hierzu gehören Häuser, die nach den energetischen Standards der 2. Wärmeschutzverordnung von 1982 gebaut wurden.

Energieeffizienzklasse F: Endenergieverbrauch zwischen 160 und 200 kWh/m2a

Zu dieser Klasse gehören ebenfalls Häuser, die nach den energetischen Standards der 2. Wärmeschutzverordnung von 1982 gebaut wurden und bisher keine energetische Sanierung erfahren haben.

Energieeffizienzklasse G: Endenergieverbrauch zwischen 200 und 250 kWh/m2a

Das sind Häuser, die nach den energetischen Standards der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 erbaut wurden.

Energieeffizienzklasse H: Endenergieverbrauch von mehr als 250 kWh/m2a

Hierunter fallen nicht sanierte und schlecht isolierte Gebäude, die oft unter Denkmalschutz stehen.

Es ist dementsprechend wichtig zu beachten, dass die Energieeffizienzklasse nicht nur von der Bauweise oder dem Alter des Hauses abhängt, sondern auch von der Dämmung, den Fenstern, der Heiztechnik und anderen Faktoren.

Wie kann ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses verbessern?

Wenn Ihr Haus eine schlechte Energieeffizienzklasse hat, können Sie Maßnahmen ergreifen, um die Energieeffizienz zu verbessern. Durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen können Sie den Energieverbrauch reduzieren und die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses erhöhen. Und das kann sich durchaus lohnen! Durch das Erreichen einer besseren Klasse können Sie bis zu zwei Euro Energiekosten pro Quadratmeter Nutzfläche einsparen. Zudem steigert eine verbesserte Energieeffizienz den Wert Ihres Eigenheims. Wenn Sie also in Erwägung ziehen, Ihr Haus zu verkaufen oder zu vermieten, könnte eine energetische Sanierung eine lohnende Investition sein.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern können:

  • Verbesserung der Wärmedämmung: Eine gute Wärmedämmung ist entscheidend für die Energieeffizienz eines Hauses. Durch die Dämmung von Dach, Fassade und Keller können Sie den Wärmeverlust reduzieren und den Energieverbrauch senken.
  • Austausch der Fenster: Der Austausch alter Fenster gegen energieeffiziente Fenster kann den Wärmeverlust reduzieren und den Energieverbrauch senken.
  • Optimierung der Heiztechnik: Der Einbau einer effizienten Heizungsanlage, wie zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Brennwerttherme, kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren.
  • Nutzung erneuerbarer Energien: Durch den Einsatz von Solaranlagen oder Wärmepumpen können Sie Ihren Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen decken und somit die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern.

Es ist auch möglich, Fördermittel für energetische Modernisierungsmaßnahmen zu beantragen. Die KfW-Bank und das BAFA bieten verschiedene Förderprogramme an, die Ihnen finanzielle Unterstützung für energieeffiziente Maßnahmen bieten können.

Effiziente Neubauten mit moderner Heizung

Besonders, wenn Sie den Bau eines Eigenheims planen, sollten Sie die Effizienzklasse berücksichtigen. Wir empfehlen, bei Ihrem neuen Haus mindestens die Effizienzklasse B anzustreben, wenn möglich sogar A oder A+. Dadurch werden nicht nur zukünftige Sanierungen vereinfacht und kostengünstiger, sondern auch Ihre Heizkosten bleiben niedrig. Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz, da Ihr ökologischer Fußabdruck klein ausfällt.

Kleiner Tipp: Wenn Sie möglichst energieeffizient bauen, bietet die KfW umfangreiche Fördermöglichkeiten an. Sie hat zwar eigene Standards bezüglich der Energieeffizienz, diese ähneln allerdings den Effizienzklassen 

Fazit

Die Energieeffizienzklasse eines Hauses ist ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch und die energetische Qualität einer Immobilie. Je höher die Klasse, desto energieeffizienter ist das Haus. Durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen und den bewussten Umgang mit Energie können Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern und somit zur Reduzierung von Heiz- und Energiekosten beitragen. Wenn Sie weitere Informationen zur Energieeffizienzklasse Ihres Hauses oder zur energetischen Modernisierung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns noch heute und lassen Sie sich beraten!

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